Der Mühleweg in Däniken beginnt an der Schachenstrasse und endet bei der Einmündung in die Industriestrasse. Vor 150 Jahren war das anders. Damals führte er vom «Steffenhaus, den Burenruedis», Schachenstrasse 9, durchs Aarefeld bis zur Aare. Doch gab es in Däniken nie eine Mühle.
Das Recht, eine Mühle zu betreiben, wurde vom Hohen Rat sehr selektiv vergeben. Seit dem Mittelalter war der Stift Werd in Schönenwerd im Besitze der Mühle im Mühledörfli. Im Entwurf von 1983 von Franz Brun für eine Dorfchronik Däniken ist zu lesen: «In der Nähe des Ufers stand ein massiv gebautes Schöpflein, wo Säcke, gefüllt mit Körnern von Roggen, Gerste oder Weizen eingestellt wurden. Über die Aare war ein dickes Hanfseil gespannt, damit ein Weidling – ein Flachboot von ungefähr 10 Metern Länge – sicher über den Fluss geführt werden konnte.»
Weiter: «Die obere Mühle an der Tubern – so hiess der Mühlebach im Mühledörfli – wird schon im 13. Jahrhundert erwähnt. Sie war Eigentum des Stiftes Werd. Die untere Mühle wurde 1666 errichtert und durch einen eigens errichterten Wasserkanal betrieben. Zu dieser «neuen» Mühle am Wasserkanal gesellten sich innert kurzer Zeit eine Säge, eine Ribi und später auch eine Oele sowie eine Gipsmühle.»
Die Bezeichnung «Mühlestetten» in der Siegfriedkate deutet darauf hin, dass das obenerwähnte Schöpflein eher auf Gretzenbacher Boden am Ende der Schachenstrasse gestanden ist. Der Weg führt noch heute der Aare entlang bis zur Stelle der Flussquerung.
Autorin: Marianne Frei
Publiziert: Däniker Spate April 2014
Nachfolgender Kartenausschnitt
Siegfriedkarte 1:25'000 von 1878: Däniken-Aarenfeld-Mühleweg-Mühledörfli (Niedergösgen)