Vor der Industrialisierung war der Schmied ein viel beschäftigter Handwerker. Er reparierte Werkzeuge und stellte Hufe, Nägel, Schaufel und Pickel, Zaumzeug, Schwerter und Messer her, beschlug Wagenräder, formte allerlei Gegenstände aus Eisen, z.B. Gitter, Aufhängevorrichtungen, Grabkreuze, Beschläge und Schlüssel für Türe und Tore, u.s.w. Schon früh spezialisierten sich die Schmitten. Viele Handwerker konnten von ihrer Arbeit leben.
Im 19. Jahrhundert gab es in Däniken den Schlossermeister und Kunstschlosser Urs Josef Schenker an der Landstrasse. 1935 kam die Schmitte am Dorfbach dazu und wenig später die Giesserei auf dem heutigen Takatuka-Areal.
Beim Nachforschen in anderer Sache im Staatsarchiv Solothurn ist die Autorin auf folgenden Brief vom 4. Mai 1820 gestossen:
«Hochwohlgeborene Hochgeachte Gestrenge Hohe und Wohlweise Gnädige Herren und Obere! Eur Hohen Gnaden lässt Urs Schenker, Sohn des Nagelschmiedes von Däniken ehrerbietigst vortragen.
Er wünsche auf seinem eigentümlichen Land, den Hardacker an der Landstrasse in Däniken ein neues Haus und Scheuer zu erbauen. Seine Gemeinde sei nicht dagegen und auch nicht seine Decimatoren, dem Wohllöblichen Stift Schönenwerd habe er sich des Zehnten vergnüglich abgefunden. Das Gebäude wolle er mit Ziegeln decken und das Holz dazu in seiner eigenen Waldungen schlagen lassen. …..»
Bevor im Februar 2013 das alte Alemannenhaus an der Oberdorfstrasse abgerissen wurde, übergab die Gemeinde die Gerätschaften der ehemaligen Schmitte am Bach dem Schmiedeverein Oberentfelden. Damit das alte Handwerk nicht in Vergessenheit gerät, ist der Schmiedeverein regelmässig an mittelalterlichen Märken, z.B. in Bremgarten, präsent. Ein kommentierter Besuch im Schmiedemuseum Oberentfelden lohnt sich. Über Programm und Öffnungszeiten informieren Sie sich auf www.schmiedeverein.ch.
Autorin: Marianne Frei
Publiziert: Däniker Spate Dezember 2013
Nachfolgendes Foto
Im Haus auf der linken Seite war im frühen 20. Jh. eine Schmitte eingerichtet. Später wurde die Schmitte aufgehoben und es wurde daraus die Leuta AG. Heute gehört das "Leuta-Areal" der Gemeinde Däniken. Aufnahme aus dem Jahr 1935 erhalten von Marie Schenker.