Geld ist seit jeher ein gefragter Artikel. Wer davon hat, lebt besser, hat mehr Einfluss und Macht. Für die Bevölkerung war und ist Geld eher eine «Mangelware». Dafür muss mehr oder weniger hart gearbeitet werden. Kein Wunder also, dass immer wieder Mittel und Wege gesucht wurden, um dieses «Gut» zu vermehren.
Den heutigen «Falschgeldmachern» stehen moderne Techniken und massgebende Informationen via Internet zur Verfügung. Dort kann nachgelesen werden, wie die Münzen beschaffen sind und wie sie auszusehen haben. Interessant ist zu wissen, dass die verschiedenen Münzen im Wert und im Gewicht in einem präzisen Verhältnis zu einander stehen. Zwei Fünfzigrappenstücke sind gleich schwer wie ein Einfränkler. Zwei Einfränkler oder vier Fünfzigrappenstücke entsprechen dem Gewicht eines Zweifränklers.
Um 1900 war der Zugang zu Anleitungen, wie Geld zu machen ist, wohl um einiges schwieriger. Aus mündlichen Quellen ist zu erfahren, dass zu jener Zeit im Haus Nr. 3 im Chrisental eine Falschmünzerei eingerichtet war. Es wurden vorwiegend Zweifrankenstücke hergestellt. Dem Aussehen nach waren die Geldstücke fehlerfrei. Sie kamen in Umlauf. Die Vorfreude der Hersteller von Falschgeld auf einen baldigen Reichtum dauerte nicht lange. Schon bald merkten die Geprellten, dass der Ton der Zweifränkler aus dem Chrisental scherbelte und die Münzen zu leicht waren. Leider stimmte die Legierung nicht. Die Falschmünzer verwendeten zu viel Aluminium.
Kein Wunder, denn von 1874–1967 wurden die echten Zweifränkler aus einer hohen Silberlegierung geprägt, nämlich 835/1000. Die Münze wog 10 Gramm.
Heute wird eine Kupfer-Nickel Legierung verwendet. Die Münze wiegt nur noch 8,8 Gramm.
Seit 1850 ziert die Helvetia unseren Zweifränkler. Auf den ersten Ausgaben wurde eine sitzende Helvetia abgebildet, mit Schild und Pflug, im Hintergrund die Jungfrau. Seit 1874 wird sie stehend dargestellt, in der rechten Hand ein Speer, in der linken der Schild. 22 Sterne symbolisieren die Kantone. Sie umrahmen die Helvetia. Als 1979 der Kanton Jura dazu kam, wurde die Prägung 1983 erneut angepasst auf 23 Sterne. Seit 2000 werden die Halbkantone in der Bundesverfassung einzeln gezählt. Doch eine Korrektur auf 26 Sterne wurde im Münzbild nie nachgeführt.
Kaum im Umlauf wurden die Münzen aus dem Chrisental als Falschgeld erkannt und kamen durch obrigkeitliche Massnahmen rasch ausser Kurs. Die Hersteller wurden hart bestraft.
Autorin: Marianne Frei
Publiziert: Däniker Spate Oktober 2015
Nachfolgendes Foto:
2Fränkler aus dem Jahr 1850