Mit der Gründung des Bundesstaates 1848 mussten schweizweit zahlreiche Aufgaben neu strukturiert und vereinheitlicht werden. Insbesondere wurde die obligatorische Schulpflicht eingeführt. Das Post-, Bahn- sowie das Militär- und Zollwesen wurden zentralisiert.
Die staatlichen Unternehmungen Post und Bahn entwickelten sich weitgehend gemeinsam und parallel. Im Verlauf der Zeit zogen technische Errungenschaften, neue Ziele und unterschiedliche Aufgaben unzählige Restrukturierungen nach sich. Heute sind beide Dienstleistungsbetriebe eigenständig.
Schon 1856 bekam Däniken eine eigene Bahnstation, die Nachbargemeinde Dulliken dagegen erst 1899. Und Gretzenbach verzichtete ganz auf eine eigene Haltestelle.
In den ersten Betriebsjahren führte die Bahn drei Wagenklassen. 1900 kostete ein Billett von Däniken nach Olten und zurück in der Dritten Klasse 85 Rappen.
Schon damals musste man sich um Ruhe und Ordnung in den Waggons bemühen. Ein entsprechender Hinweis aus jener Zeit ermahnt die Fahrgäste: «Es ist verboten auf den Boden zu spucken».
1900 verkehrten zwischen Olten und Aarau 18 Züge täglich. Heute sind es etwa 40 Mal mehr! Die zahlreichen Wege und Strassen, welche die Bahnlinie überquerten, wurden nach und nach gesichert oder aufgehoben. Die Barriere beim Restaurant Bahnhof blockierte mit dem zunehmenden Verkehr den Verkehrsfluss stundenlang. Sie wurde 1972 durch die Unterführung ersetzt.
1856 wurde August Hagmann als «Postablagehalter» gewählt. Ihm war die tägliche Postzustellung und Spedition für Däniken, Walterswil-Rothacker sowie für den Schachen in Obergösgen zugeteilt. Sein anfänglicher Jahressold betrug 290 Franken. Im Verlauf seiner 35-jährigen Postkarriere verbesserte sich sein Jahresgehalt auf 768 Franken.
Sein Nachfolger wurde Elias Misteli. Dieser wurde 1899 vom damals 22-jährigen Josef Meyer abgelöst. Josef Meyer versah sein Amt während vollen 46 Jahren. Als Postablage diente das Haus an der Herrenmattstrasse 1. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde gegenüber die Post Däniken gebaut. Diese wurde von Conrad Stücheli bis zu seiner Pensionierung 1984 geführt. Dann genügte dieses Gebäude den Anforderungen der PTT nicht mehr. Man baute die heutige Post, zusammen mit der daneben stehenden Telefonzentrale.
Autorin: Marianne Frei
Publiziert: Däniker Spate Dezember 2015
Nachfolgendes Foto
Zweite Postablage in Däniken, nach dem die Postablage von der Bahnstation
abgekopelt wurde, Aufnahme um 1900 erhalten von Christoph Schenker