Däniken ist ausserordentlich reich an überlieferten Benennungen seines Kulturlandes.
Eich, Schweini und Langloo
Seit jeher wird die Landschaft in und um Däniken von Eichenwäldern geprägt. Bis ins 20. Jahrhundert lieferten sie Holz fürs Baugewerbe, für die Hochstudhäuser, für den Brückenbau und für die Eichenschwellen im Gleisbau.
Die Früchte – die Eicheln – waren gutes Futter für die Schweine. Zur Mast trieben die Bauern ihre Tiere auf die Weiden.
Langloo (auch Langloh geschrieben) und Lôch (siehe Löchli) ist ein althochdeutsches
Wort. Es weist auf einen Eichenwald hin. Es wundert deshalb nicht, dass in Däniken zahlreiche Flurnamen und Strassenbezeichnungen darauf zurückzuführen sind.
Grod, Cholholz und Cholschwand
Um neues Ackerland zu gewinnen, wurden Waldstücke gerodet oder teilweise auch abgebrannt. Die Flurbezeichnungen Cholholz (zwischen Chrisental und Chrummacher) sowie Cholschwand gegenüber dem Steinbruch weisen auf das alte Köhlerhandwerk hin.
Allmend und Muniweid
Als Allmend wird eine extensiv genutzte Fläche bezeichnet, die einer Dorfgemeinschaft gehört. In gewissen Regionen wurden Regeln aufgestellt, wer wann aus welchem Grund dort seine Tiere weiden lassen oder heuen durfte.
In Däniken wird eine solch spezielle Nutzung für die Witwe Magdalena Schenker- Siggeli des 1824 verstorbenen Niklaus Schenker erwähnt:
« … Die Gemeinde unterstützt sie mit eineinhalb Juchart Gemeindeland».
Eine «Muniweid» stand dem Bauern, der den Zuchtstier der Gemeinde hielt, zu.
Bühl und Schachen
«Bühl oder auch Biel» ist eine althochdeutsche Bezeichnung für kleiner Hügel, Anhöhe, Aussichtspunkt.
«Schachen» dagegen ist in der Regel ein Stück Land entlang eines Gewässers. Die «Schachen» sind oft das am niedrigsten gelegene Gemeindegebiet.
Erlimatt, Riedbrunnmatt, Grund
Alle drei Fluren befinden sich in der Ebene. In Däniken sind diese Fluren über dem Grundwasserstrom und sind deswegen tendenziell feucht. Die Erle ist eine Pionierpflanze und hält Überschwemmungen stand. Ried weist einerseits auf Roden hin, andererseits ist Ried ein Synonym für Moor oder Feuchtgebiet. Dort wachsen typische Gräser- und Schilfarten.
Ursprung
Am Waldrand, östlich vom Löchli, entspringt der Dorfbach.
Lören, Hardacker, Niederhardfeld, Schlattli, Studenweid
Die Gemeindekarte von 1877–1879 bezeichnet die Studenweid als «Staudenweid».
Die einfache Nutzungsart solcher mit Büschen und lichten Laubhölzern bewachsenen Gebiete war das Lauben und Schneiteln. «Schneiteln» steht für ein althochdeutsches Wort, welches sich auf schneiden, zurückschneiden von Bäumen und Sträuchern bezieht.
Die Menschen brauchten die abgeschnittenen Triebe oft fürs Korben und verwendeten die Blätter als Tierfutter. Das dürftige Gras mähten sie im Sommer. Der Boden diente im Herbst als Weide. Die niedrigen Büsche sind sehr widerstandsfähig. Die Fluren Lören, Hardacker und Niederhardfeld im Aarefeld wurden während Jahrhunderten immer wieder überflutet.
In der Geschichte der St. Josefsanstalt ist vermerkt, dass « … im November 1897 eine Frau Daniel Schenker der Anstalt eine halbe Juchart Land im Schlattliacker geschenkt hatte. Darauf wurde die Weidekultur eingeführt, um die Kinder auf eine angemessene Weise zu beschäftigen …».
Walki
Am Aarelauf stand ein Walkbetrieb, der mit Wasserkraft angetrieben wurde. Daher die Bezeichnung «Walki».
Neu-Bern
Das Aussenquartier entstand im frühen 19. Jahrhundert. Die Zuzüger aus dem benachbarten, reformierten, damals noch bernischen Aargau, erwarben in erster Linie Güter ausserhalb des Dorfes, da diese preisgünstiger waren.
Prüss
1918, am Ende des Ersten Weltkriegs, gab es für kurze Zeit den Freistaat «Preussen» als politische Nachfolge des einstigen Königreichs Preussen. Dieser Freistaat zerfiel bereits 1933, in der Zeit des Nationalsozialismus, wieder.
An der Strassenecke Prüss-/Bachstrasse stand der Bauernhof des «Xander» und seiner Frau. Sie stammte aus der Umgebung von Danzig im alten Königreich Preussen.
Stegmatt, Talhubel, Hohle Gasse, Herrenmatt
Diese Bezeichnungen sprechen für sich. Auf der Siegfriedkarte von 1870 ist ein Steinenfeld zu finden, das auf den nachfolgenden Übersichtsplänen der Gemeinde Däniken mit «Herrenmatt» bezeichnet wird.
Ettenberg
Anhöhe oder Bergweide im Besitz eines Mannes Ato.
In Gretzenbach heisst es auch Ettenburg. Der Ursprung und die Erklärungen sind identisch mit Däniken.
Übrige Flurnamen
Unbekannt ist für die Autorin der Bezug zu den nachstehenden Bezeichnungen:
Hagnau, Hogenweid/Hooggenweid, Dängertfeld, Chrummacher, Chrisental, Wolfacker, Stapfacker, Stapflen, Kürze, Säli und Gretenmatt.
Autorin: Marianne Frei
Nachfolgendes Foto
Luftaufnahme 2021, Blick vom Eich über Talhubel, Ettenberg, Richtung Dorfkern und Unterdorf