In den Dreissiger Jahren des letzten Jahrhunderts gab es im Dorf nur in 4 Häusern einen Telefonapparat: im Laden meiner Eltern an der Schachenstrasse, beim 'Amme Otto Schenker-Brun', im Büro von Hans Maurer, Direktor von Maurer Farben, und im Schulhaus Bühl, beim Lehrer und Gemeindeschreiber Meister.
Nach der Schule musste Lily die im Laden eingegangenen Telefonate bei den betroffenen Personen ausrichten gehen, oder sie bitten, in den Laden zu kommen, um zurück zu rufen. Die kleine Botin absolvierte so einige Kilometer, trug gleichzeitig bestellte Ware aus und nahm neue Bestellungen entgegen.
Heute, 75 Jahre später, sind in Däniken 1196 Anschlüsse registriert. Dazu kommt eine unbekannte Anzahl von Handy-Nummern, die vermutlich mehr als das Zwei- bis Dreifache ausmachen.
Und noch etwas. Damals gab es drei Kolonialwarenlädelis in Däniken:
das sogenannte Schürmann Consum im Eich, das Frieda Schenker-Lädeli schräg vis-à-vis vom Restaurant Rebstock und das oben genannte Lädeli an der Schachenstrasse. Zudem gab es die Metzgerei Amstutz beim ehemaligen Bahnübergang, die Bäckerei Misteli beim heutigen Kreisel sowie die Dorf-Käsi an der Hauptstrasse.
Im Vergleich zu damals können wir heute im Dorf nur noch im Volg einkaufen. Zweimal pro Woche fährt Herr Köhli von Dulliken mit seinem Einkaufswagen in die Quartiere und beliefert die Haushalte mit dem Nötigsten. Alles andere wird auswärts eingekauft oder per Internet bestellt ins Haus geliefert.
Autorin: Marianne Frei
Publiziert: Däniker Spate Februar 2013
Nachfolgendes Foto
Der im Bericht eingangs erwähnte Dorfladen (Kolonialwarenladen Reck) an der Schachenstrasse mit einem Telefonapparat (in den dreissiger Jahren). Aufnahme von 1963, erhalten von L. Eggenschwiler.