Im 5. und 6. Jahrhundert drangen immer wieder alemannische Sippen von Norden her über den Rhein nach Helvetien ein. Die Helvetier leisteten keinen Widerstand und es fand keine kriegerische Auseinandersetzung statt. Die Alemannen nahmen Besitz von Boden und Infrastruktur. Letztere war seinerzeit von den Römern gebaut worden. Die Alemannen duldeten die hier ansässige Bevölkerung und übernahmen nach und nach teilweise deren Lebensart und beliessen insbesondere die Bezeichnung Helvetien.
Die Alemannen, auch Alamannen genannt, waren ein germanischer Volksstamm. Sie haben viel mehr Spuren hinterlassen, als wir gemeinhin annehmen – bis in die heutige Zeit. Zu nennen sind: die deutsche Sprache (französisch «allemand») und unser Dialekt, der Name unseres Dorfes, Flurnamen und uralte Volksbräuche, wie beispielsweise das Fastnachtsfeuer, die einstige Frühlingsfeier der Germanen.
1226 wird Däniken erstmals als Tennikon erwähnt. Tennikon stammt von Tenno, einem alemannischen Personennamen. Die alemannische Siedlung Tennikon bestand aus Kleinbauernhöfen und gehörte zum Chorherrenstift Werd.
Die Alemannen waren ausgesprochen freiheitsliebend. Sie hatten eine grosse Abneigung dagegen, sich irgend welchen Autoritäten zu fügen, was sich in der Geschichte von Wilhelm Tell sehr gut nachvollziehen lässt.
Die Alemannen führten die Dreifelderwirtschaft ein. Ihre Häuser mit den steilen, Stroh bedeckten Dächern wurden aus Holz und Lehm gebaut. Diese Hochstudhäuser, die sogenannten Alemannenhäuser, sind noch präsent und gehören zu den alten Landschaftsbildern.
Robert Hagmann in der Eichweid weiss zu ergänzen, dass die Häuser aus praktischen Gründen nahe an einem Wasserlauf gebaut wurden. Der Wohnteil war nach Süden ausgerichtet. Unter dem gleichen Dach befand sich auch der Stall. Dieser stand wenn immer möglich ca. 30 cm tiefer, damit die von den Tieren erzeugte Wärme durch die Holzritzen in den Wohnteil aufsteigen konnte.
Autorin: Marianne Frei
Publiziert: Däniker Spate April 2013
Nachfolgendes Foto
Das Foto von 1860 zeigt das 1530 gebaute Haus in der Eichweid (heute Prüssstrasse 32), erhalten von Robert Hagmann.